Eine herausfordernde Übung

In der Aprilübung erwartete uns ein ziemlich komplexes aber durchaus realitätsnahes Szenario eines Verkehrsunfalls.

 

Was ist passiert? Ein VW-Passat mit 2 Insassen ist mit überhöhter Geschwindigkeit durch den Ortskern von Pfaffenhofen gerast. Nach einer Kurve wurde das Fahrzeug durch ein langsamer voranfahrendes Fahrzeug ausgebremst und geriet außer Kontrolle. Dabei prallte der Passat gegen die rechte Hauswand, wurde nach links gegen die Seite des voranfahrenden Opel Zafira geschleudert, welcher durch die Wucht des Aufpralls gegen die linke Hauswand gedrückt wurde und dort noch ein entgegenkommendes Kind auf einem Roller überfuhr und darauf zum stehen kam. Der Fahrer des Zafira war ebenso wie die 2 Insassen des Passats im Fahrzeug eingesperrt.

 

Alarmiert wurden die örtliche FW Pfaffenhofen mit dem HLF20 und GW-L1, sowie die FW Wiedenzhausen mit dem HLF10 und die örtlichen First Responder der Aicher Ambulanz.

 

Schon auf der Anfahrt stellte unser stellv. Kommandant durch die Alarmmeldung die Komplexität der Lage fest und übernahm sofort die Einsatzleitung (Gelbe Weste) und bestimmte einen weiteren Kameraden mit entsprechender Ausbildung zum Gruppenführer (blaue Weste) des HLF20. Am Einsatzort waren nach der ersten Lageerkundung auch schon die Kameraden aus Wiedenzhausen an der Einsatzstelle und es konnten 2 Einsatzabschnitte gebildet werden. Die Gruppe aus Wiedenzhauen kümmerte sich um den Opel Zafira mit seinen Verletzten, während die Gruppe aus Pfaffenhofen sich um den Passat und seine 2 Insassen kümmerten.

 

Der Fahrer des Zafira konnte nach kurzer Betreuung schnell und einfach befreit werden. Das Kind unter dem Auto wurde durch die First Responder versorgt, während das Fahrzeug durch die Feuerwehr unterbaut und mittels hydraulischem Spreizer angehoben wurde. Das Kind konnte dadurch befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden.

 

Die pfaffenhofener Kameraden versuchten zwischenzeitlich mit Schere und Spreizer die Beifahrertür des öffnen, wobei sich diese infolge der Fahrzeugdeformierung auffächerte und somit weitere Beratungen und andere Versuche unternommen werden mussten, um das Fahrzeug zu öffnen und den Beifahrer letztendlich doch zu befreien. Währenddessen konnten die Wiedenzhausener den Zafira verrücken und auf der Fahrerseite mit schwerem Gerät die Tür öffnen, um das letzte Opfer zu befreien.

 

Knapp 40 min hat die Rettung aller 4 Personen ab Alarmierung gedauert. Die Zusammenarbeit der Feuerwehren und dem Rettungsdienst hat sehr gut funktioniert. Im Rahmen des Debriefings wurde gemeinsam erarbeitet was gut gelaufen ist, und was hätte man besser machen können. Zum Abschluss gab es noch eine gemeinsame Brotzeit im Feuerwehrgerätehaus